Die Gartenlust im Klimawandel

„Geben kann nur , wer auch gehabt hat“ – diese uralte Therapeutenweisheit fiel mir ein , als ohne entsprechenden Niederschlagsausgleich des Vorjahres gleich wieder der diesjährige Frühsommer zu heiß und zu trocken war .Gilt dieser Spruch nur für emotional Unterversorgte ? Oder auch für den Garten ? Das Setzloch für einen Weidezauntorpfosten , 90cm tief , von meinem jugendlich wirkenden Nachbarn Heinrich (84 Jahre) tiefenentspannt in etwa 20 Min. in den bis ganz unten pulvertrockenen wie knüppelharten Boden getrieben (kein Minibagger , Spaten !) , hatte mir im April schon auf unserem grundwassernahen Niederbördestandort das Fürchten gelehrt !

Einer Ahnung folgend , hatte ich eigentlich den ganzen trüben aber wenig regenergiebigen Winter über die Schluckspechte im Sträucherreich ,  wie Rhododendron u. Hortensien , mit dem Inhalt meines Püttbrunnens geflutet . ( Glücklicherweise ! Beim Blick in viele Gärtensieht man noch Abgestorbenes vom Vorjahr , -und es wird aktuell munter weiter – und neugestorben !) Noch gut vorzeigbar gingen sie in die neue Gartensaison , schwächelten dann aber erkennbar schnell bereits nach wenigen Hitzetagen .

Meine Vermutung : Für viele unserer Pflanzen fällt die Kapillarwirkung des Unterbodens zu ihrer Wasserversorgung aus dem Grundwasser mehr oder weniger aus !

Die alte Standardempfehlung : „Durchdringend Wässern !“ saniert die Pflanzen nicht mehr, sie wirkt allenfalls nur noch todeskampfverlängernd!

Auch wenn (umweltignorantes) Wässern technisch und finanziell möglich wären , dürfte in Zukunft der Effekt dennoch oft unbefriedigend bleiben ! Die Sonnenexposition unserer Gartenpflanzen im Temperaturbereich von 32 -37° überfordert zu viele von ihnen ! (verbrannte Gärten!)

Damit sich aus dieser hier knapp umrissenen Problematik für meine Gartenlust langfristig kein klimawandeltechnisches Burn – Out entwickelt , werde ich mit der kommenden Umpflanzsaison einiges deutlich anders machen ! (Na ? Silvestervorsätze ?)

   – Sortimentsbereinigung ! (Brauche ich jeden Schluckspecht?)

   -kritischere Standorteinschätzung / Bewertung des Kleinklimas

  – Neuzugänge nur nachWasserbedarfsanalyse !

  – kleinklimatische Optimierung neuer Pflanzplätze !

  – nach Möglichkeit frühe Herbstpflanzung / Nachsorge bis weit ins nächste Jahr

  – Schaffung weniger ,notbewässerbarer ,abgesenkter Muldenlagen für trinkfreudige Lieblinge.

  – „Feuchtgebiete“ aus unter Mulch verlegten ,perforierten Gartenschläuchen , bei Bedarf flutbar.

  – usw.

Im übrigen : Unansehnliches , zusammengefallenes Staudengedöns radikal zurückschneiden , wenn es dann wieder feuchter wird , hat man schnell wieder verjüngte , vorzeigbare Pflanzen , die , je nach Art , sogar oft noch prachtvoll remontieren .

Ab 35° können versierte Gartenfreaks auch gar nicht in den Garten gehen ! (Du schaffst das ! )